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BG/BRG und Musikgymnasium Dreihackengasse

Sparkling Science --> hier geht es zur Homepage:     https://www.sparklingscience.at/de/

 sparkl science

Das Sparkling Science Projekt, welches am BG/BRG Dreihackengasse in Zusammenarbeit mit der Universität Graz stattfand, wurde erfolgreich abgeschlossen

Das Universum gleicht einem Fußball – oder doch nicht?

Sind wir allein in Universum? Warum gefriert heißes Wasser schneller als kaltes? Und warum können Affen eigentlich nicht sprechen? Fragen wie diese gehören zu den ungelösten Rätseln der Naturwissenschaft und bergen ein bisher wenig genutztes Potenzial, das Interesse von Schülerinnen und Schülern für die Wissenschaft zu wecken. Sie stehen darüber hinaus beispielhaft dafür, dass wissenschaftliche Erkenntnisse nicht in Stein gemeißelt sind, sondern im Rahmen eines Wettstreits von Theorien generiert werden, auf dem empirischen Prüfstand stehen und stets als vorläufig und unabgeschlossen zu betrachten sind.
Ausgehend davon wurde im vorliegenden Projekt ein didaktisches Modell entwickelt, das die Auseinandersetzung mit ungeklärten Fragen der Naturwissenschaft über authentische wissenschaftliche Texte ermöglicht, indem es einen wissenschaftlichen Publikationsprozess simuliert. Zunächst rezipierten die Schülerinnen und Schüler wissenschaftliche Texte zu unterschiedlichen Theorien und strukturierten in Partnerarbeit den komplexen Input. Anschließend verarbeiteten sie das erworbene Wissen zu eigenen wissenschaftlichen Argumentationen weiter. Die dabei entstandenen Textprodukte wurden im Rahmen eines mehrschrittigen peer review Verfahrens von anderen Schülerinnen und Schülern begutachtet und anschließend überarbeitet.
Das didaktische Modell wurde im Rahmen des Projekts empirisch evaluiert: Zu diesem Zweck wurden sowohl vor als auch 8 Wochen nach der Intervention wissenschaftliche Texte von den Schülerinnen und Schülern erhoben und Expertinnen und Experten im Bereich der Schreibdidaktik zur Bewertung vorgelegt. Die Ergebnisse zeigen statistisch signifikante Verbesserungen der Schülerinnen und Schüler in allen sprachlichen Bereichen. Die Texte nach der Intervention werden von den Expertinnen und Experten nicht nur nach dem Gesamteindruck besser bewertet, sondern beinhalten auch ein höheres Ausmaß an einem für die Wissenschaft üblichen Sprachgebrauch.
Vertiefende Analysen der kooperativen Schreibgespräche zeigen darüber hinaus, dass die Schülerinnen und Schüler auch metatextuelle Kompetenz erworben haben. Sie wissen nach der Intervention nicht nur mehr über die Qualitätskriterien wissenschaftlicher Texte, sondern können dieses Wissen auch produktiv im Schreib- und Textbeurteilungsprozess nutzen.
Das Modell inkl. Materialien soll daher publiziert und in die didaktische Praxis transferiert werden, damit auch andere als die im Projekt beteiligten Schulen davon profitieren können. Es kann dazu beitragen, dass die Förderung Wissenschaftlicher Textkompetenz stärker in den Regelunterricht implementiert wird und schon ab der 10. Schulstufe schrittweise erfolgt, sodass SchülerInnen in Zukunft nicht nur auf die VWA, sondern auch auf das Studium besser vorbereitet werden können. 
Besonderes Anliegen des Projektes war es auch, SchülerInnen aktiv in den Wissenschaftsprozess zu involvieren. Zu diesem Zweck wurden die besten Texte gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern überarbeitet, im Young Science Magazin (http://young-science-magazin.com) eingereicht und nach positiver Begutachtung in der Ausgabe 2019-1 veröffentlicht. Darüber hinaus hatten alle am Projekt beteiligten Schülerinnen und Schüler die Chance, sich für die Sparkling Science Summer School an der Karl-Franzens-Universität Graz zu bewerben. Die 8 Gewinnerinnen und Gewinner der Ausschreibung beteiligten sich im Sommer 2018 am wissenschaftlichen Datenaufbereitungs- und -analyseprozess und wurden zu VWA-Coaches ausgebildet. Sie stehen ihren Mitschülerinnnen und Mitschülern in puncto Wissenschaftliches Schreiben nun mit Rat und Tat zur Seite und werden über eine Moodle-Plattform auch über das Projektende hinaus von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Graz unterstützt.